Karriere bedeutet für viele, eine führende Rolle zu übernehmen. So schaffst du es in der Pflege!
In der Pflege lassen sich viele Wege einschlagen. Die Jobchancen sind sehr gut, Arbeitgeber suchen händeringend nach Fach- und Führungskräften. Sich zu einer Führungskraft zu entwickeln, kann ein sehr schöner und erfüllender Weg sein. Wenngleich sich nicht jede/r wohl bei dem Gedanken fühlt, für andere verantwortlich und anderen vorgesetzt zu sein.
Karriere muss bestimmt nicht automatisch bedeuten, dass du eine führende Rolle einnehmen musst. Auch eine fachliche Karriere mit zunehmendem Wissen und Expertise ist ein erfüllender, spannender und aussichtsreicher Karriereweg. Manche trauen sich eine führende Rolle nicht zu, andere wissen ganz klar, dass sie Stationsleitung werden wollen. Wie immer im Leben gibt es nicht bloß einen Weg, der ans Ziel führt. Abhängig von der Person und all den äußeren Gegebenheiten gibt es klare, geradlinige, als auch sehr turbulente und untypische Wege, um eine Führungskraft zu werden.
Einige Führungskräfte - in der Pflege, als auch in anderen Branchen - berichten davon, dass sie recht früh die Lust und den Drang hatten, andere zu lenken, positiv zu beeinflussen und Verantwortung zu übernehmen. Oft sind das Personen, die grundsätzlich gerne richtungsweisend und gestalterisch sind. Als Führungskraft geht es im Arbeitsalltag darum, Verantwortung zu übernehmen, schwierige und unangenehme Entscheidungen zu treffen, die organisatorischen Gegebenheiten mitzugestalten und dabei optimistisch und empathisch zu bleiben.
Wir wachsen alle. Und wir beginnen alle irgendwo. Wenn du bereit bist, zu wachsen und ehrlich in den Spiegel zu schauen, ist das schon mal das Grundlegendste, um führen zu können. Denn Führung bedeutet auch sehr stark Selbstführung. Wenn du mit deinen eigenen Schwächen nicht umgehen kannst, wie willst du dann mit den Schwächen anderer umgehen können? Zunächst ist es also wichtig, dass du möglichst ehrlich und reflektiert durch die Welt gehst. Dies gepaart mit Motivation und sozialer Kompetenz ist schon mal mehr als die halbe Miete.
KollegInnen zu motivieren, klar und auf gleicher Augenhöhe zu kommunizieren und ihnen verständnisvoll und unterstützend beiseite zu stehen, ist eine gute Formel, um eine gute Führungskraft zu sein. Um einen guten Teamspirit zu entwickeln, braucht es Vertrauen von beiden Seiten. Und damit das Team hinter den Entscheidungen der Führungskraft steht und diese mitträgt, bedarf es Respekt. Deshalb ist eine klare, offene und transparente Kommunikation sehr, sehr wichtig. Denn in vielen Situationen ist es notwendig, dass eine Führungskraft ganz klar entscheidet und ansagt.
Und um nochmals auf die Thematik des Vertrauens zurückzukommen: Als Führungskraft muss, nein, darf man nicht alles selbst machen. Die Fähigkeit, Aufgaben delegieren zu können, ist oft nicht einfach, aber sehr wichtig. Abgesehen davon, dass eine Führungskraft meistens viele Dinge zu tun hat, und daher die zeitlichen Kapazitäten fehlen, möchte man ja auch, dass sich die MitarbeiterInnen weiterentwickeln können und sehen, dass ihre Führungskraft ihnen vertraut.
So ehrlich müssen wir schon sein: Führungskräfte haben es nicht einfach. Oft befinden sie sich in Sandwich-Positionen. Also zwischen der Führungsebene “über” ihnen und ihren MitarbeiterInnen “unter” ihnen. Da bedarf es oft Erfahrung und ein gewisses Fingerspitzengefühl dafür, wann welches Verhalten passend ist. - Manchmal ist es wichtig, anzuecken, Ideen einzubringen und bewegen zu wollen. Manchmal ist es aber auch einfach wichtig, mitzuschwimmen und sich in dem geltenden System und der Organisationskultur einzugliedern. Und keine Sorge: Jede Führungskraft macht Fehler. Am Anfang und auch noch danach.
